EGLIFIGUREN
Durch meine berufliche Seite als Erzieherin lernte ich die Egligiguren in meiner religionspädagischen Arbeit im Kindergarten kennen. Eglifiguren sind biblische Erzählfiguren. Ihren Namen haben sie nach der Schweizer Designerin Doris Egli bekommen.
Die Beweglichkeit des Materials erlaubt es, den Figuren verschiedene Körperhaltungen wie, stehen, knien, liegen, sitzen, hocken ... zu geben und somit Aktion und Bewegung anzuzeigen. Durch Bewegung und Haltung lassen sich Gefühle zum Ausdruck bringen z.B.: Trauer, Freude, Bitten, Schutz, Hilfe, Zuwendung und Ablehnung, Offenheit, Hingabe, Verschlossenheit. Man kann sie "arbeiten" lassen. Die Eglifiguren haben keine Gesichter. Der Ausdruck zeigt sich, wie oben schon beschrieben, durch Haltung, Bewegung und Gestik. Biblische Geschichte wird so lebendig und verständlich dargestellt.
Nicht nur im Kindergarten arbeitete ich mit den "Eglis". In der Begleitung von Kommunion-Vorbereitungsgruppen, stellten die angehenden Kommnunionkinder Szenen aus der Bibel aber auch aus ihrem Alltag, z.B. Konfliktsituationen mit den Figuren da. Sie erkannten darin ihre eigene Vorgehensweise im Umgang mit ihren Freunden, Mitschülern oder den Geschwistern. Mit Hilfe der "Eglis" verstanden sie Erlebtes und fanden über die Figuen auch eigene Lösungswege.
In erster Linie sind es jedoch biblische Erzählfiguren!
Eglifiguren zu fertigen, ist nur über eine geschulte und eingewiesene Person möglich. In einem 2 1/2 tägigen Kurs finden Anleitung und Umsetzung von 2 Figuren statt. Hat man sich bereits Fingerfertigkeiten im Kurs angeeignet, schafft man in diesem Zeitangebot auch 3 Figuren in 30 cm Größe und ein Baby.
Das Material ist nur über die Kursleiter zu beziehen und auch nur dort umzusetzen. Die Kursleiter beziehen ihr Material über die von Doris Egli aufgebaute und patentierte Materialentwicklung.
Damit Sie sich ein Bild machen können, wie die Vorgehensweise ist und welche Materialien verwendet werden, versuche ich kurz, aber detailliert aufzuschreiben:
Der Körper besteht aus einem Drahtgerüst, welches mit einem Sisalgeflecht locker umwickelt ist. Eine Klammer/Blombe verbindet die "Arme", den "Rumpf" und die "Beine". In der oberen Mitte ist eine Steckklammer, auf die der Kopf aus einem Hartschaumstoff aufgesteckt und mit einem Leimkleber geklebt wird. Der Rumpf, die Arme und die Beine werden mit Baumwoll-Watte "ausgefüllt" bzw. umwickelt, danach wird alles mit Trikot-Stoff-Streifen gleichmäßig und fest umwickelt. Vom"Gesicht" her, bekommt der Kopf, nachdem er mit mit feinem Schmiergelpapier bearbeitet und in Form gebracht wurde, die "Haut" von vorne, also vom Gesicht her, über den gesamten Kopf gelegt und geklebt. Weiter werden die Blei-Füße an den "Beinen" eingeklebt. Die modelierten Hände werden auf die "Handgelenke"gesteckt, dort müssen sie - noch feucht - in Form gebracht werden, trocknen und die Oberfläche nach einer gewissen Zeit, glatt geschmiergelt werden. Nach einer Schnittvorlage, wird der "Haut"-Überzug genäht und über den Körper gestreift. Mit Nadel und Faden wird die Hals- und Rückenöffnung geschlossen. Aus einem Fellstück, das ebenfalls in Kopfpassform zugeschnitten ist, wird mit einem starken Zwirn die "Perücke" zusammengenäht. Einige meiner ehemaligen Mitkürslerinnen haben die "Haare"fest aufgeklebt. Ich habe die Perücken mit Stecknadeln in den Kunststoff-Kopf fixiert, verschiedene Perücken gefertigt. Somit können meine "Eglis" verschiedene Personen sein: Mann - Frau - Greis - junger Mensch.
Die Figuren, die in der Bilder-Galerie abgebildet sind, wurden in mehreren Kursen von mir gefertigt!
Die Perücken, das Zelt, wie auch die Schafe stammen ebenfalls aus meiner Hand.
In der Arbeit für und mit den "Eglis" sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!
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